Somit zeigen die Maßnahmen der nationalen Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR), die 2015 in der Schweiz eingeführt wurde, Wirkung. In der Humanmedizin sank der Gesamtverbrauch an Antibiotika von 2019 bis 2021 um 19 Prozent. Eine bessere Hygiene wie beispielsweise vermehrtes Händewaschen, Desinfizieren und das Tragen eines Mundschutzes sowie die Reduktion von Kontakten während der Covid-19 Pandemie dürften hierbei eine wichtige Rolle gespielt haben, da diese generell zu einer Abnahme von Infektionszahlen geführt haben. Tierärztinnen und Tierärzte haben 2021 rund 6 Prozent weniger Antibiotika verschrieben als 2019. Seit 2012 konnten die Antibiotikaverschreibungen im Veterinärbereich sogar um etwa die Hälfte reduziert werden. Der Verbrauch von sogenannten kritischen Antibiotika, die für die Humanmedizin besonders wichtig sind, ging zwischen 2019 und 2021 weiter zurück; seit 2016 ist ein Rückgang um fast die Hälfte erreicht worden.
TierärztInnen müssen seit Oktober 2019 alle Verschreibungen mit Antibiotika im "Informationssystem Antibiotika in der Veterinärmedizin" (IS ABV) eingeben. Die Ergebnisse helfen bei der Beurteilung der bereits umgesetzten Massnahmen zum umsichtigen Einsatz von Antibiotika. Als Ergänzung zur Strategie Antibiotikaresistenzen hat der Bundesrat 2015 ein nationales Forschungsprojekt (NFP 72) lanciert. Das NFP 72 "Antimikrobielle Resistenz – ein One-Health-Ansatz" wurde nun abgeschlossen und zeigt neue Lösungswege, um die Verbreitung antibiotikaresistenter Krankheitserreger einzudämmen, Antibiotika verantwortungsvoller einzusetzen sowie Infektionen mit antibiotikaresistenten Erregern besser behandeln zu können.
Um One-Health geht es auch bei der Futura.VET am 16.2.2023, bei der TierärztInnen und HumanärztInnen ebenso wie LandwirtInnen einmal gemeinsam über den Tellerand hinaus in die Zukunft gucken können, um diese anschließend gemeinsam zu gestalten. Wege zur Antibiotikaminimierung im Stall zeigt zudem die Initiative VetMAB auf.